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Zopf und Rike und die Schweine aus dem Weltraum

 

 

 

 

Kapitel sechzehn, in dem viele Fragen geklärt werden, aber fast noch mehr neue Rätsel auftauchen

Hinter Vol drängte sich Kol in den Meteoriten und mit dem Instinkt eines geschulten Erkundungsastronauten zog er sofort seine Waffe. Gottseidank rief Sir William ganz schnell: „Halt, nicht schießen!“

Natürlich gab es jetzt ein großes Durcheinander. Zopf und Rike und Gustav fragten sich, warum Sir William so einen Blödsinn gerufen hatte, denn sie kannten ja noch gar keine Schusswaffen. Woher konnte das kluge Schwein dann wissen, was los war? Kol behielt seine Waffe trotzdem in der Hand, aber nach und nach löste sich der Tumult auf und alle saßen im Kreis. „Krustkis, die einen Pomponeller gefangen haben. Was soll man dazu sagen?“ Vol war sehr wütend. Sie ging aufgeregt hin und her. „Was macht ihr hier in unserem Stützpunkt?“ - "Was sind denn Krustkis?" rief Rike neugierig. Sie hatte überhaupt keine Angst vor den sprechenden Riesenschweinen.

"Stellt Euch nicht dümmer als ihr seid,"  antwortete Kol. "Krustkis sind böse, bleich und dunkelhaarig, haben spitze Ohren und eine einschmeichelnde Stimme." Schon während er das sagte, merkte er es: "Ihr seid gar keine Krustkis: Ihr habt alle eine andere Haarfarbe und ihr habt auch sonst alle eine andere Farbe im Gesicht und überall und eure Ohren sind - glaube ich - auch nicht spitz. Was seid ihr denn?"

"Ich bin Rike," sagte Rike. "Und ich habe eine sehr dunkle Haut, weil mein Vater für einen Norgrenländer sehr dunkle Haut hat und meine Mutter schwarze Haut hatte." - "Ich bin Zopf," sagte Zopf. "Und meine Haut ist ein bisschen dunkel, weil ich ziemlich dreckig bin." - "Ich bin Gustav," sagte Gustav. "Und ich bin fast ganz weiß, weil das in meiner Familie schon immer so war." Da staunten die Pomponeller. Bei ihnen war das so, dass die Eltern, wenn sie ein Pomponellerbaby kriegten, nicht wussten, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird und - das war ganz spannend - welche Farbe das Kind haben wird. Es war schon immer ein großer Spaß in den Kinderzimmern auf Pomponella, zu sehen, wie die gebrauchten Kindersachen zu dem neuen Kind passten.

Aber ganz besonders staunten die Pomponeller, als Sir William den Mund aufmachte: "Ich bin gar kein Pomponeller," sagte er, "aber ich kenne die Krustkis!"

Jetzt war auch der letzte Zweifel beseitigt. Keiner musste vor dem Anderen Angst haben. Die gesamte Gesellschaft setzte sich vor die Türe in die Sonne und Sir William begann zu erzählen. Er hatte Stich und Satasch, die beiden Beraterzwillinge, als Krustkis identifiziert. Danach erzählte er die Geschichte ihrer Flucht und auch die Geschichte des Verschwindens von Rikes Mutter und der Absetzung ihres Vaters. Er erzählte wie sie Gustav getroffen haben und was der auf der Rabenburg erlebt hatte.

Danach waren die Pomponeller an der Reihe: Sie hatten die Krustkis wegen der Sache mit den Dinosaurieren aufgesucht. Sie waren gefangengenommen worden und nachdem sie schließlich mit der Wagemut II fliehen konnten, und wegen etwas aufgehalten wurden, wieder zurück zur Erde geflogen. Sie wollten sich jetzt auf die Suche nach den Krustkis machen und verhindern, dass diese wieder etwas Schlimmes anrichten. Jetzt, nachdem sie wieder hier auf der Erde angekommen waren, wollten sie erstmal schauen, wo diese Bande sich versteckt hatten. Zwei von ihnen hatten sie wohl schon aus der Ferne gesehen, konnten aber nichts unternehmen, da das viel zu gefährlich war. Sie hatten aber - um wenigstens ein bisschen was zu machen - den beiden Krustkis Katzen durch ihre Gedankenkraft auf den Kopf gehoben. Zumindest diesen Spaß konnten sie sich nicht verkneifen.

Da mussten Zopf und Rike lauthals lachen - das Rätsel der plötzlich aufgetauchten Katzen, die sie so unvermittelt gerettet hatten, hatte sich doch noch gelöst. Dabei hatten sie schon nicht mehr damit gerechnet, dass sie darauf eine Antwort bekommen würden.

Dann gab es nur noch ein paar Kleinigkeiten zu klären: Wieso war der Komet so angestaubt? Wieso war Sir William kein Pomponeller? Was hatten die Krustkis vor? Wie konnte der König und die Königin gerettet werden? - Und vor allem: Wann gab es endlich Abendessen?

Zumindest die letzte Frage wurde recht schnell beantwortet, denn der Professor und Fridi kamen mit einem großen Korb in der Hand auf den Hügel geklettert. "Wir haben euch was mitgebracht," sagte er zu Kol und Vol. Als er dann aber erstaunt in die Runde blickte, musste er feststellen, das wahrscheinlich nicht alle Anwesenden mit dem Picknick zufrieden sein würden. 

zum siebzehnten Kapitel

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